Die 86 507 ist beim Bw Dieringhausen der BD Wuppertal beheimatet.

Das neue Modell der Baureihe 86

Die 86 529 zieht 1964 eine Personenzug aus Umbauwagen. Copyright: Joachim Claus/ Slg.Eisenbahnstiftung

Souverän im Personenzugdienst

Die 86 457 ist auch heute noch als nicht-betriebsfähige Museumslok erhalten geblieben. Copyright: Wolfgang Bügel/ Slg. Eisenbahnstiftung

Beliebt auch vor Sonderzügen

Wegen ihrer universellen Einsatzfähigkeit waren die 86er auch immer wieder in den großen Betriebswerken anzutreffen. Copyright: Jaques H. Renaud/ Slg.Eisenbahnstiftung

Auch im großen BW zuhause

Das Vorbild

Die Bestrebungen der DRG Anfang der 1920er Jahre, die Lokomotiven auf deutschen Gleisen zu vereinheitlichen, resultierte aus der Vielzahl von verschiedenen Bauarten und Splittergattungen die zu diesem Zeitpunkt im Dienst standen. Neben den großen "Stars" der sogenannten Einheitslokomotiven, der Baureihen 01, 03, 43, 44 usw., wurden aber auch neue standardisierte Nebenbahnlokomotiven gebraucht. Je nach Aufgabengebiet konnte dieser Bedarf aber nicht von einer einzigen Loktype gedeckt werden. So entstanden etwa Mitte der 1920er Jahre die Baureihen 64, 24 und 86.

Dabei war die 86er für den universellen Dienst auf Nebenstrecken, den schwereren Rangier- und Verschiebedienst, aber auch (regional begrenzt) für Fernreise- und sogar Schnellzüge auf den Nebenstrecken vorgesehen.

Die Lokomotiven wurden ab 1926 beauftragt und ab 1928 abgeliefert. Insgesamt wurden ursprünglich bei den 12 Herstellern mehr als 1.100 Lokomotiven bestellt, durch den Beginn des II. Weltkrieges konnte diese Zahl aber nicht realisiert werden. Der Bau der 86er wurde teilweise zugunsten der Kriegslokomotiven der BR 52 und 42 verschoben und später von der DRG widerrufen.

So wurden bis 1943 insgesamt 776 Lokomotiven abgeliefert, deren Betriebsnummern-Liste aus diesem Grund teils große Lücken aufweist. (größte Betriebsnummer der DRG war die 86 996)

Durch die Vielzahl an Herstellern waren kleinere Bauartunterschiede innerhalb der Baureihe kaum zu vermeiden, außerdem wurde ab 1942 auch beim Bau der BR 86 der "Rotstift" angesetzt und eine kriegsbedingte ÜK Version (Übergangs-Kriegslokomotive) weitergebaut. Die markantesten Merkmale der ÜK-86er sind das fehlende zweite Führerstands-Seitenfenster, der fehlende Zentralverschluss an der Rauchkammertür und die Scheibenradsätze der Laufräder. Andere herstellerbedingte Bauartunterschiede sind zum Beispiel an den Wasserkästen zu finden. Hier gibt es solche mit kurzem oder langem Ausschnitt über den Zylindern. Auch sind geschweißte (Nachkrieg?) und genietete Wasserkästen vorzufinden. Die geschweißte Version kann noch nach oben oder vorn abgerundet unterschieden werden.

Die Deutsche Bundesbahn konnte bei Ihrer Gründung im Jahr 1952 ca. 357 Lokomotiven dieser Baureihe in Ihren Büchern verzeichnen. Nachträglich kamen noch einige wenige Lokomotiven aus dem Saarland und den Niederlanden hinzu.

Die Lokomotiven waren nach dem Krieg überwiegend in einem verhältnismäßig guten Zustand, sodass zwischen 1945 und 1949weniger als 10 Stück ausgemustert werden mussten. Die Deutsche Bundesbahn setze die Loks bis 1974 fast im gesamten Bundesgebiet ein. Ab der Einführung der UIC-gerechten Bezeichnung und Beschriftung 1970, wurden zunehmend Lokomotiven abgestellt und verschrottet. 1974 schied die letzte 86er aus dem Dienst der DB aus.

Ein besonderes Augenmerk gilt den zwei von der Pressnitztalbahn betriebsfähig erhaltenen Maschinen 86 333 und 86 744 (ÜK). Insgesamt sind europaweit noch 13 Loks erhalten.

Die 86 346 im Bw Hof im Jahr 1969. Copyright: Helmut Röth/ Slg. Eisenbahnstiftung

Impressionen vom Vorbild:

Bild oben: 86 198 wartet 1972 in Saulgau mit ihrer Übergabe auf Abfahrt.

Bild unten: Treffen zweier Generationen. 86 198 lässt die 221 mit ihrem Schnellzug passieren.

Beide Bilder: Copyright: Burkhard Wollny/ Slg. Eisenbahnstiftung.

Die 86 107 rangiert 1968 am Hafenkai in Bremen gedeckte Güterwagen. Copyright: Dieter Kampf/ Slg. Eisenbahnstiftung

Später waren auch Farbfotos machbar...

Bild oben: 86 201 steht 1974 in Nürnberg. Copyright: Will A. Reed/ Slg. Eisenbahnstiftung

Bild unten: 86 201 wendet 1969 im Bw Hildesheim um einen EK-Sonderzug zu bespannen. Copyright: Bernd Backhaus/ Slg. Eisenbahnstiftung

Die Museumslok 86 457 im Jahr 1985 vor einem Sonderzug bei einer Scheinanfahrt. Copyright: Joachim Bügel/ Slg. Eisenbahnstiftung

Das Modell

Märklin betreibt hier konsequente Modellpflege und bringt eine völlig neue BR 86 ins Programm. Die Neukonstruktion ist zeitgemäß und hoch detailliert.

Als Bauform wurde eine Lok mit oben abgerundeten geschweißten Wasserkästen mit langem Ausschnitt gewählt. Die Räder des Vorläufers sind Scheibenräder, während die Nachläuferachse Speichenräder besitzt. Eine solche Kombination war bei den 86ern durchaus üblich uns resultierte wahrscheinlich aus freizügig verwendeten Ersatzteilen. In der Detaillierung besticht das Modell mit vielen separat angesetzten Teilen. So sind zum Beispiel die meisten Leitungen am Kessel separat angesetzt Auch Griff- und Haltestangen sind Extrateile. Trotzdem ist das Modell überwiegend aus Metall (Rahmen und Aufbau) gefertigt.

Ein Rauchsatz (72270) lässt sich nachrüsten. Das digitale Modell besitzt zudem viele schaltbare Funktionen. So sind die Betriebsgeräusche und die Spitzenbeleuchtung, ebenso wie die Innenbeleuchtung des Führerstandes zu schalten.

Märklin Art. 37086

Erste Bilder vom Handmuster!

Das Bild oben zeigt die oben abgerundeten Wasserkästen mit dem langen Ausschnitt über den Zylindern.

Im Bild unten kann man die Detaillierung mit den vielen freistehenden Leitungen am Kessel bereits erkennen.

Markant ist der Scheibenradsatz des Vorläufers.

Weitere Eindrücke vom ersten Handmuster der Baureihe 86

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Wie für die Modellbahn arrangiert: Die 86 346 zieht einen kurzen Zug aus drei "Donnerbüchsen". Copyright: Burkhard Wollny/Slg. Eisenbahnstiftung

"Donnerbüchsen" passen perfekt