Die Vorgeschichte des Kanadiers
Alles begann im Jahr 1957, als in Europa der TEE "TRANS EUROP EXPRESS" in Betrieb ging. Diesem Betrieb ging eine dreijährige Gründungs- und Planungsphase voraus, in der die beteiligten Länder Belgien, Niederlande, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Schweiz ein gemeinsames hochwertiges Reisezugsystem bzw. Streckennetz ins Leben riefen.
Die Züge des neuen Systems waren für schnelles und hochwertiges Reisen innerhalb der europäischen Staaten konzeptioniert. Die Rahmendaten sahen beispielsweise wie folgt aus: ausschließliche Sitzplätze der ersten Klassen, mind. 120 Plätze je Zug, 140 km/h Höchstgeschwindigkeit, Bordverpflegung bzw. -Küche, Pass- und Zollkontrolle während der Fahrt und ein einheitliches Design in den Farben weinrot und beige.
Die Fahrzeuge des TEE-Systems waren dabei allerdings alles Andere als einheitlich. Während die französische SNCF und die italienische FS bestehende Triebwagengarnituren anpasste und weiterentwickelte, bestellte die Deutsche Bundesbahn ein neues Fahrzeug bei der Industrie - den VT11.5. Die Niederländische und die Schweizerische Eisenbahn setzte auf eine gemeinsame Neuentwicklung. Für beide Gesellschaften entstand der hier betrachtete Triebzug. Die Züge der SBB trugen dabei die Bezeichnung RAm (auch RAm TEE) und die der niederländischen NS die Bezeichnung DE4. Insgesamt wurden fünf 4-teilige Züge gebaut (zwei für die SBB und drei für die NS). Die Züge setzen sich aus einem Motorwagen (quasi Lokomotive mit Durchgang), einem (Halb-)Speisewagen, einem Abteilwagen und einem Steuerwagen zusammen. Die Züge blieben fest verbunden und wurden nicht in anderer Konfiguration eingesetzt. Gelegentlich kam es im Einsatz zu Doppeltraktionen bei denen zwei Züge zu einem 8-teiligen Zug gekuppelt wurden.
Das Modell eines der beiden SBB Fahrzeuge erschien im Jahr 2020 als exklusive und maßstäbliche Formneuheit für Mitglieder des Märklin Insider Clubs bzw. des TRIX Clubs (Art. 39706 / 22976).